27. November 2010

Calentita

Hin und wieder bekomme ich meinen Rappel und suche stundenlang bis spät in die Nacht bei Ravelry nach Anregungen, seien es neue Bündchenvarianten für Socken oder Stulpen, Spitzenkanten (edgings),Rüschen (ruffles) oder nach den verschiedenen Formvarianten von Schultertüchern.Das Schöne an dieser amerikanischen Plattform ist, daß man in den "projects" das jeweilige Muster in verschiedenen Wollarten ansehen und sich so seine eigenen Vorstellungen machen kann.
Jedenfalls hat es sich gelohnt, ich habe das Tuch Calentita gefunden. Die Anleitung selbst ist sehr kurz und wie ich finde, ungenau. Aber die Beschreibung der Spitzenkante ist der Mühe wert und gut und superleicht nachzuarbeiten. Man strickt eine solche Kante in der Regel seitlich an ein Strickstück an.
Hier ist es aber anders: Die Kante wird zuerst gestrickt, und zwar in voller Länge. Dann werden am oberen Knötchenrand der Borte Maschen aufgenommen und es wird die weitwinklige oder "crescent-shaped" Form durch verkürzte Reihen gebildet. Es hat übrigens bei mir einige Stunden mit viel Grübeln und Zeichnen gedauert, bis ich das Prinzip einigermaßen verstanden hatte. So ist das oft bei freien Anleitungen, da wird nur das Nötigste hingeschrieben. Dazu kam noch, daß das Tuch für dickere Wolle gedacht ist, nicht für Sockenwolle. Ich habe also für die Länge nicht 20, sondern 25 Spitzen gestrickt. Habe es einfach so geschätzt, noch besser wären aber 30 gewesen, das Tuch könnte etwas breiter sein. Auch die Wendepunkte habe ich etwas verändert, so daß mein Tuch nicht so flach ist. Das Wenden geschieht durch Wickelmaschen (wrap & turn). Wenn man sich das Video paar Mal ansieht, ist es gut zu verstehen.Ein ähnliches Prinzip wird bei dem Tuch Annis verwendet, das ich noch nicht gestrickt habe. Nur wird dort die Spitze von unten mit der vollen Maschenzahl gestrickt.

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Wie immer, fehlt noch ein Tragefoto zur Vervollständigung, da muß ich wieder warten, bis mich mal einer fotografiert.

13. November 2010

Spätherbst

Ich liebe ja den Herbst,besonders die Erntezeit mit ihrer Fülle an Tomaten, Kürbissen, buntem Mangold, Äpfeln und späten Himbeeren. Aber auch die späten, nebligen Tage mit ihren gedämpften Farben haben ihren Reiz. Sogar Efeu, der mich als Kind immer an Friedhöfe erinnerte, mag ich jetzt. Ja, man verändert sich auch natürlich mit zunehmendem Alter. Natur ist mir sehr wichtig und enttäuscht nie.
Jetzt, wo die meisten Blätter schon abgefallen sind und nicht mehr diese Fülle des Spätsommers da ist, wird man bescheidener, beachtet plötzlich auch weniger Spektakuläres wie die verschiedenartigen Rindenstrukturen von Bäumen:

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Tree bark

Tree bark

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Ich habe mir 2 kleine Hornveilchen an das Küchenfenter geholt, sie haben richtige kleine Gesichter. Im Bad blühen gerade meine Weihnachtskakteen sehr reichlich, sicher liegt das auch daran, daß ich die Töpfe den Sommer über im Garten stehen hatte.
Dann habe ich noch Zierpaprika im Gartencenter gefunden, daran kann ich auch nie vorbeigehen:

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Und hier noch das Fenster meines Strickzimmers. Neben Wolle und Nadeln brauche ich unbedingt auch Pflanzen um mich herum, erst dann fühle ich mich wohl:

Knitting room window

Rüschenstulpen Nr. 2

Diese Stulpen waren eigentlich nicht geplant, aber wie das so ist, das 50g-Regia-Ringel-Knäuel lachte mich im Laden an, und mir fielen meine ersten Rüschenstulpen ein (siehe Post vom 17.04.09). Ich habe die beiden Teile nicht im gleichen Farbrapport gestrickt, den kleinen Unterschied zwischen rechter und linker Hand finde ich interessant.

Hier das Detail der Abschlußkante mit kleinem Picot-Bindoff:

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Hier die fertigen Handwärmer:

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Handstulpen/Sideways wristers Nr. 2

Gestern sind noch, passend zum Schaltuch, ein paar kurze, von der Seite her gestrickte Stulpen fertig geworden (Anleitung im Post vom 15.09.2009).
Die freie Anleitung von hier habe ich wieder etwas abgewandelt und noch kleine Abschlußborten mit 1-Maschen-Pikot angestrickt, es sieht sonst zu "nackt" aus. Aber Arbeit macht das fast soviel wie normal von unten gestrickt.

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2. November 2010

22.5 degrees scarf

Aus einem etwa 80 g-Rest des JAWOLL Magic-Garns, das von meiner Weste übrig blieb, habe ich diesen kleinen Halswärmer gestrickt. Wie immer, hatte ich ihn beim Stöbern bei Ravelry entdeckt.

Übrigens,ich muß mal ein Lob für diese Wolle aussprechen. Ich kann sie wirklich nur empfehlen. Zuerst hatte ich das Verlaufsgarn von Gründl gekauft - hat ähnliche schöne Farben. Der Faden ist aber ziemlich ungleichmäßig, mal dicker, mal dünner. Das ist hier überhaupt nicht der Fall. Und ergiebig ist die Wolle noch dazu.

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Hier ist das Video der gestrickten Muschelkante: